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Alltagsleben im 1. Jh. n. Chr.

Kleidung

Was zeigt Ars Replika:

Handgefertigte Repliken der Alltagskleidung der Germanen im 1. Jh. n. Chr
einschließlich Schuhwerk, Kopfbedeckung und Schmuck .

Die Tracht der Germanen im 1. Jh. n. Chr

Die Rekonstruktionen stützen sich auf Überlieferungen antiker Autoren, Grabungsbefunde (vor allem Gräberfelder), Darstellungen von Germanen auf römischen Siegesdenkmälern und auf Grabmälern der einheimischen Bevölkerung der nordweströmischen Provinzen, sowie Moorfunden aus Nordeuropa (allerdings nur Wolle, Leder, Fell, da sich Leinen in diesem Milieu restlos zersetzt).

Die Textilien wurden in erster Linie aus Wolle und Leinen gefertigt.
Als Untergewand trugen Frauen eine knöchellange langärmelige Leinentunika. Darüber wurde ein ebenso langer Peplos aus Wolle getragen, ein Kleidungsstück in Form eines Zylinders, das auf den Schultern mit einem Paar Fibeln festgesteckt und über der Taille gegürtet wurde. Mit zusätzlichen Fibeln konnte man die Trageweise des Peplos variieren. Dies hing vom Vermögen, der sozialen Stellung oder auch der regionalen Tracht ab.
Die meisten Gräber enthalten übrigens keine Fibeln, d. h., entweder gab es auch Verschlüsse aus vergänglichen Materialien oder andere Kleidersitten. Und tatsächlich hat man aus Mooren u. a. Röcke mit angekraustem Bund geborgen.
Als Kopfbedeckung sind Haarnetze in Sprangtechnik belegt.

Die Kleidung der Männer bestand aus einer Untertunika aus Leinen und einer Obertunika bzw. einem seitlich offenen Kittel aus Wolle. Ober- und Untergewand reichten bis über die Oberschenkel bzw. die Knie und besaßen gewöhnlich lange, anliegende Ärmel. Wie bei der Frauenkleidung bestanden Gürtel aus Lederriemen oder Brettchengeweben. Zusätzlich trugen die Männer lange Wollhosen, in einigen Fällen mit Gürtelschlaufen und angenähten Fußlappen. Es sind aber auch Kniehosen und ärmellose Wolltuniken belegt.
Den Kopf bedeckte eine eng anliegende, konische Kappe aus Leder oder Stoff. Vor der Witterung schützten sich die Germanen mit Wadenbinden oder Strümpfen in Nailbinding-Technik.

Mäntel nähten sie aus Tierfellen oder webten sie in Rechteckform aus dicker Wolle, verziert mit Brettchenwebkanten und Fransen. Man befestigte sie auf einer Schulter mittels einer Fibel oder einem „Dorn“ (so Tacitus).

Spezielle Unterwäsche ist kaum nachgewiesen. Doch legt der Schnitt der wollenen Frauenhose von Dätgen nahe, daß sie in der kalten Jahreszeit unsichtbar unter der Tunika getragen wurde. Schuhe, normalerweise Bundschuhe ohne verstärkte Sohle, wurden aus Leder gefertigt.

Zum Weiterlesen:

L. Bender Jorgensen, North European Textiles until 1000 A D, Aarhus 1992
A. Böhme-Schönberger, Das Mainzer Grabmal von Menimanne und Blussus als Zeugnis des Romanisierungsprozesses in:
       W. Czysz, Provinzialrömische Forschungen (Fs G. Ulbert), Espelkamp 1995, S. 1-11
Dies., Tracht und Mode in römischer Zeit in: M. Witteyer/P. Fasold, Des Lichtes beraubt. Totenehrung in der römischen
       Gräberstraße von Mainz-Weisenau, Mainz 1995, S. 110-7
Dies., Kleidung und Schmuck in Rom und in den Provinzen, Schriften des Limesmuseums Aalen 50, Stuttgart 1997
P. Collingwood, The techniques of sprang, New York 1974
Ders, The techniques of tablet weaving, New York 1982
A. T. Croom, Roman clothing and fashion, Gloucestershire 2002
H. Farke, Der Männerkittel aus Bernuthsfeld – Beobachtungen während seiner Restaurierung, NESAT 6, Göteborg 1998
M. Hald, Ancient Danish textiles from bogs and burials, Kopenhagen 1980
E. H. Hanson, Tablet Weaving. history, techniques, colours, patterns, Hobjerg 1990
E. Munksgaard/E. Ostergaard, Textiles and costume from Lonne Hede. An Early Roman Iron Age Burial in: NESAT 2, 1988, S. 53-64
S. Martin-Kilcher, Römische Grabfunde als Quelle zur Trachtgeschichte im zirkumalpinen Raum in: M. Struck (Hrsg.),
     Römerzeitliche Gräber als Quellen zu Religion, Bevölkerungsstruktur und Sozialgeschichte, Arch. Schr. Inst.
     Vor- u. Frühgesch. Johannes Gutenberg-Universität Mainz Bd. 3, Mainz 1993, S. 181-203
K. von Kurzynski, „...und ihre Hosen nennen sie bracas“. Textilfunde und Textiltechnologie der Hallstatt- und Latènezeit
     und ihr Kontext, C. Dobiat/K. Leidorf (Hrsg.), Internationale Archäologie Bd 22, Espelkamp 1996
K. Schlabow, Textilfunde der Eisenzeit in Norddeutschland, Gött. Schr. Vor- u. Frühgesch. 15, Neumünster 1976
H. Stolte, Technik des Brettchenwebens in: Experimentelle Archäologie in Deutschland. Archäologische Mitteilungen aus
       Nordwestdeutschland Beiheft 4, Oldenburg 1990, S. 434ff
R. Ullemeyer/K. Tidow, Textil- und Lederfunde der Grabung Feddersen Wierde in: W. Haarnagel (Hrsg.), Einzeluntersuchungen zur
     Feddersen Wierde 3, Wiesbaden 1981
J. P. Wild, Clothing in the North-West Provinces of the Roman Empire, Bonner Jahrbücher 168, 1968, S. 166-240
Ders., Frauentracht der Ubier, Germania 46, 1968, S. 67-73
Ders., The clothing of Britannia, Gallia Belgica and Germania inferior, A(ufstieg und) N(iedergang der) R(ömischen) W(elt) II 12,3,
     1985, 362-414
J.P. Wild/L. Bender Jorgensen, Cloths from the Roman Empire. Barbarians and Romans in: NESAT 2, 1988, S. 65-98

 

 

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