Home
Wir über uns
1. Jahrhundert
14. Jahrhundert
Weitere Epochen
Auftrittschronologie
Bildergalerie
Termine
Kontakt
Links
Nur für Mitglieder
Impressum

Datenschutz

Alltagsleben im 1. Jh. n. Chr.

Was wurde gegessen - Ernährung der Germanen

Was zeigt Ars Replika?

Kochen nach zeittypischen Rezepten in Repliken historischer Gefäße

Über die Ernährung der Germanen können uns, neben Berichten antiker römischer Autoren nur archäologische und archäobotanische Quellen Auskunft geben.
Einige römische Autoren liefern uns Beschreibungen zur Ernährung und Wirtschaftsweise der Germanen. So z.B. Tacitus, Plinius und Caesar.
Demnach lebten die Germanen überwiegend von der Viehzucht, betrieben aber auch Ackerbau.
Laut Caesar bestand ihre Nahrung zum größten Teil aus Milch, Käse und Fleisch.
Aus archäologischen Funden kennt man große Wohnstallhäuser in germanischen Siedlungen, die auf Viehzucht in größerem Stil hindeuten, was die Berichte antiker Autoren bestätigt. Archäologisch nachgewiesen sind neben Rindern auch Schaf, Ziege, Huhn, Gans, Schwein, Pferd und Hund. Ob alle diese Tiere gegessen wurden ist nicht bekannt.
Die archäobotanischen Funde belegen vor allem den Anbau von Getreide, aber auch verschiedene andere Feldfrüchte wurden kultiviert.
An Getreidearten wurde offenbar Gerste bevorzugt, seltener finden sich Weizen, Hafer, vereinzelt Rispenhirse, Roggen ist sehr selten.
Getreide wurde sicher nicht nur zu Brei oder Brot verarbeitet, auch Bier wurde daraus laut Tacitus hergestellt. Nach Plinius ist die typische Speise der Germanen Haferbrei.
Der Ernährung diente sicher auch der Anbau von Bohnen und Erbsen, die ebenfalls in germanischen Siedlungen belegt sind. Leinsamen und Leindotter wurden als Ölpflanze angebaut.
Für den Anbau weiterer Pflanzen gibt es keine Nachweise, sicher wurden aber diverse Früchte und Samen je nach Jahreszeit gesammelt, auch Tacitus bestätigt dies.
Honig diente zum Süßen der Speisen, aber auch Met läßt sich daraus herstellen.

Leider liefert uns die germanische Küche keine Kochrezepte, wie wir sie z.B. von Apicius aus dem römischen Bereich kennen. Einen Hinweis auf die Zubereitung von Speisen gibt uns Tacitus: „Ihre Speisen sind einfach: wildes Obst, frisches Wild oder geronnene Milch. Ohne besondere Zurüstung und ohne Leckereien vertreiben sie den Hunger.”

 

Literatur:

Tacitus, Germania 5 und 23
Caesar, Comentarii de bello gallico VI, 2,22.
Plinius, Naturalis historia 1844.
W. Haarnagel, Die Grabung Feddersen Wierde. Methoden, Hausbau, Siedlungs und Wirtschaftsformen sowie Sozialstruktur.
   (Wiesbaden 1979)
J. Herrmann (Hg.), Die Germanen. Geschichte und Kultur der germanischen Stämme in Mitteleuropa. Bd. 1 (Berlin 1978).
U. KörberGrohne, Nutzpflanzen in Deutschland. Kulurgeschichte und Biologie (Stuttgart 1994).
U. Körber-Grohne, Nutzpflanzen und Umwelt im römischen Germanien. Kl. Schriften zur Kenntnis der röm . Besetzungsgeschichte
   Südwestdeutschlands 21 (Stuttgart 1967).
U. Körber-Grohne, Geobotanische Untersuchungen auf der Feddersen-Wierde. Band I (Wiesbaden 1967).

 

Klicken Sie auf die Bilder, um sie zu vergrößern

nach oben

© Ars Replika e.V.